ADHS im Erwachsenenalter - Magdalena erzählt über ihre Kindheit und darüber, was sie als Mutter bei ihren eigenen Kindern anders macht (Interview Teil 1)
Kinder mit ADHS leiden oft im Stillen.
Oft getrauen sie sich nicht, Erwachsenen, allen voran den Eltern, ihre Ängste, Belastungen und Nöte mitzuteilen.
In diesem Podcast erfahren wir im Interview von Magdalena, 32, wie schlimm das sein kann - und was sie sich als Kind gewünscht hätte.
Schwerpunkte dieser Episode sind u.a:
Links und Ressourcen
Leitfaden-PDF zu dieser Folge: https://adhshilfe.net/magdalena-1
ADHS-Family Elterntraining (Aufbau, Inhalt und Anmeldung): www.adhshilfe.net/kurs
Podcast 29 zum ADHS-Family-Kurs (Elterntraining): https://adhshilfe.net/29-der-adhs-family-online-kurs/
Meine Telefonnummer: 0043 676 495 84 65
Nummern zu anderen Erwachsenen-Podcasts: 58-62, 70, 79-81, 158, 183, 184
Podcast 75 zur Achtsamkeit: https://adhshilfe.net/75-achtsamkeit-und-praesenz-als-unerlaessliche-basis-fuer-erzieherisch-wertvolles-handeln/
Magdalena auf Instagram: https://www.instagram.com/ehhh_magdalena?igsh=bjR2M3ZzdXhuOWo%3D&utm_source=qr
Magdalena auf YouTube: https://youtube.com/@ehhh_magdalena?si=9LiGiTYseK7c6e0n
Weitere Ressourcen
Gehirnvideo: https://adhshilfe.net/gehirnvideo/
ADHS kingerecht erklärt:
https://adhshilfe.net/symptome-und-staerken-video/
Lehrervideo - https://adhshilfe.net/lehrervideo
ADHS-Family-Kurs - https://adhshilfe.net/kurs
Video “Aushandeln von Regeln und Grenzen“ - https://www.facebook.com/adhsfamily/videos/446265270073258
Ein Toller Podcast!
Was Magdalena berichtet, berichten Erwachsene in unserer Selbsthilfegruppe leider sehr häufig.
Auch wenn tatsächlich Frauen und Mädchen unserer Thüringer Gruppen zu ADHS und Autismus fast immer viel zu spät diagnostiziert worden sind, (hierzu soll es vom DZPG in 2025 ein Forschungsprojekt geben) sind jedoch auch sehr viele Männer und Jungen viel zu spät diagnostiziert.
Das betrifft ADHS aber noch viel stärker den hochfunktionalen Autismus.
Dabei gibt es ein immer wieder sehr ähnliches chronologisches Muster, dass dem von Magdalena sehr ähnelt.
Das aktuell größte Problem ist die Suche nach Spezialisten was in Thüringen der Suche nach einer Nadel im Heuhaufen gleicht. Die Auskünfte der Krankenkassen, der Hotline Nummern oder der Kassenärztlichen Vereinigung sind nicht nur „keine Hilfe“, sondern führen häufig in die Irre.
Ein Teil der von unseren Gruppenmitgliedern aufgesuchten Psychologen und Psychiater begegnet ihnen leider mit überholtem Fachwissen, das Diagnostik und Therapie Erwachsener weitestgehend ausschließt.
Die Betroffen selbst sind bzgl. aktueller wissenschaftlicher Studien und Leitlinien oft besser informiert als die Personen, die ihnen Hilfe leisten sollten.
Ein zweites großes Problem sind in Thüringen Mediziner und Therapeuten, die entgegen dem Hippokratischen Eid, bzgl. ADHS und Autismus „Meinungen“ vertreten, die sich weit ab dem aktuellen wissenschaftlichen Konsens bewegen und deren fachliches Wirken beeinflussen.
Vor allem hier berichten die Betroffenen unserer Gruppe von Fehlbehandlungen oder Fehldiagnosen, die Psychologen und Psychiater trotz anders lautender Leitlinienempfehlungen durchführen.
Ein weiterer schockierender Fakt ist, dass das fortschrittliche Thüringer Schulgesetz häufig schlicht ignoriert wird.
Die dort beschrieben Mechanismen zu Inklusion und Teilhabe neurodivergenter Kinder im Schulischen Umfeld könnten leicht umgesetzt werden, wenn denn die Erzieher, Pädagogen oder Sozialarbeiter im Studium an Thüringer Universitäten und Hochschulen erlernen würden, wie sich Autismus, ADHS usw. im Kontext Schule darstellen.
Tatsächlich geben in Thüringen die Lehramts-, Erziehungswissenschaften und Pädagogik Studierenden und selbst von ADHS oder hochfunktionalem Autismus betroffenen oder angehörigen Mitglieder der Erwachsenen- bzw. Elterngruppen an
an, im Studium nichts zu ADHS oder Autismus erlernt zu haben, was im Berufsalltag nutzbar ist. Die Kinder der Eltern in der Thüringer Community besuchen i.d.R. Grund-, Regel-, Gesamtschulen und Gymnasien und bekommen kaum oder keine Hilfen ihren Schulen. Nur die wenigsten dieser Kinder dürfen das häufig sehr inklusive Umfeld in Förderschulen nutzen, da sie mindestens „normal begabt“ sind. Der Irrtum, dass ADHS oder Autismus in direkter Beziehung zur Intelligenz stehen, wird von zuständigen Personen in Thüringen sehr häufig geäußert.
Wer soll Inklusion und Teilhabe zu ADHS oder Autismus im Schulischen Umfeld umsetzen, wenn die dort Tätigen zwar häufig einen guten Willen zeigen, aber seitens der Universitäten, Hochschulen, Ministerien und Trager allein gelassen werden?
Ob das Thüringer Desaster in anderen Bundesländern, in Österreich oder Schweiz ähnlich dramatisch ist, vermag ich nicht zu sagen, denn dank „föderaler“ Strukturen hat jeder Zipfel der Republik sein eigenes Strickmuster und Bildungs- und Gesundheitsfragen.
Leidtragend sind Kinder und Erwachsene, die an den Folgen einer zu späten Diagnose und fehlender Teilhabe/Inklusion für „nicht sichtbare Behinderungen“ deutlich stärker leiden, als ADHS oder Autismus selbst.
In diesem Sinne…
Weiter so, Anna!
Du hilfst uns Betroffenen und Angehörigen enorm mit den Podcasts!